5. Etappe

An dieser Stelle ein ein dickes Dankeschön für Eure zahlreichen Rückmeldungen! Es ist schön, dieses Erlebnis mit Euch zu teilen. Damit bin ich nicht so ganz abgeschnitten und es gibt Kraft. Ihr könnt mir jede Zeit auch gerne eine Mail schicken, wenn ihr nicht wollt, das jeder Euren Kommentar lesen soll ;)

Die 4. Etappe gestern war wirklich ein toller Tag. Der Hausherr dort hat sich ganz besorgt um mich gekümmert und mir zum Abschluss noch einen Holunderlikör ausgegeben. Der war ja so was von lecker! Der Wahnsinn. Und hausgemacht.

Das Bild ist noch von gestern Abend. Die untergehende Sonne.

 

Heute lag also die lange Etappe vor mir von 7 Stunden. Leider hatte ich echt bescheiden geschlafen. Vor Aufregung. Ob ich dass schaffe, ob meine Füße das durchhalten, mit dieser doofen neuen Blase an meinem Zeh :( Tja. Es wurde dann hell, ich aus dem Bett, Wasserflaschen aufgefüllt und noch mit Kaffee betrunken, der dieses mal echt lecker war für Filterkaffee. Dann noch ein Pläuschchen mit dem Gastwirt gehalten, der sehr beeindruckt war von der Aktion mit schwerem Rucksack zu Wandern. Viele lassen sich ihr Gepäck nämlich immer zum Zielort fahren. 

 

Hier seht ihr mich, besser meine Füße, bei der Pause des Tages. Nach 5 Stunden laufen machte ich dort eine längere Pause. Keine Sorge, ich bin nicht fünf Stunden am Stück gelaufen!

Ich war heute wirklich sehr verbissen beim Gehen. Es fing schon damit an, dass ich den Weg von meiner Unterkunft auf meinen Wanderweg wieder finden wollte und sich dort drei kläffende Hunde mir in den Weg stellten, die nicht aufhören wollten zu bellen und immer agressiver wurden. Ich traute mich dann  nicht da lang, wo ich eigentlich hätte hin gemusst. Also wählte ich eine Alternative. Cool, dachte ich. Geht doch. Aber es war eine bescheuerte Idee. Denn ich gelangte auf Wege wo keine Wege waren sondern nur Wiese und Feld. Dann waren da auch noch so Gräser, die ihren ganzen Pollen in feinsten Staubwölkchen von sich gaben, wenn ich dran kam. Ätzend! Wirklich. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich nach einer Stunde fix und fertig war und mich nach der nächsten Bushaltestelle um sah. Nicht ganz. Aber ich war sehr sauer! 

Irgendjemand meinte mal zu mir: Du bist zart, aber zäh. Der Spruch viel mir heute wieder ein und er passte.

Und soll ich euch mal was sagen? Ich war nach 5:45 Stunden an meinem Zielort angekommen mit einem, zum Glück, sehr freundlichen Gastwirt. Wenn die Gastwirte wüssten, was für ein Geschenk es ist, nach so einer Tour freundlich empfangen zu werden. Es gibt Kraft und ich fühle mich etwas wie zu Hause für ein paar Stunden. 

Heute Ende ich hier. Bin sehr müde und hoffe, dass ich besser schlafen werde. Eins muss ich doch noch los werden! Wer glaubt, nach einer Etappe schlafe man gut, hat sich getäuscht. Gut, jeder Mensch ist anders, aber ich kann nun die Leute verstehen, die sagen, dass sie auf sonen Aktivtouren eher schlecht schlafen.

Nun aber: Gute Nacht!

Eure Lena Leise

PS: morgen laufe ich nur vier Stunden. Juchhu!